Das Datieren von Vintage Schnittmustern
Für diesen Artikel habe ich einen tollen Post von
Perdu dans le temps hinzugezogen. Ich habe ihn nicht einfach übersetzt, sondern eigenem Text und mit Bildmaterial ergänzt.
Das genaue Datieren von alten Schnittmustern ist nicht ganz einfach, wenn keine Jahreszahl auf dem Umschlag steht. Und oft werden die Schnitte als älter verkauft als sie eigentlich sind. So habe ich selbst eine Vielzahl von eindeutig aus den 60er stammenden Designs als Schnittmuster aus den 50er angeboten gesehen, weil diese natürlich rarer sind und für höhere Preise verkauft werden können. Wie vielen Vintage-Sammlern möchte ich (die Historikerin in mir!) gerne wissen, aus welchem Jahr denn nun genau meine Schätze stammen.
Die damals gängigen Schnittmuster-Herausgeber, Advance, Butterick, DuBarry, Hollywood, McCalls (vorher McCall), Simplicity, Spadea und Vogue, werden ergänzt von einer Vielzahl von kleinen Anbietern: Schnitte waren als Beilage in Modezeitschriften oder konnten nach Inserierung in spezifischen Zeitschriften per Post bestellt werden (z.B. Mail Order, The Prairie Farmer). Und wiederum andere Herausgeber existierten nur eine gewisse Zeit und sind heute verschwunden.
Natürlich möchte man sich gerne an der aufgedruckten Schnitt-Nummer orientieren.leider ist das nicht besonders hilfreich, da viele Firmen einerseits ihre Designs nicht in numerischer Reihenfolge veröffentlichten, andrerseits sogar nach einer gewissen Zeit bereits bestehende Nummern neuen Schnitten zuordneten.
Die Grössenangaben auf den Schnitten könne bei der Datierung sehr hilfreich sein. Bis 1956 entsprach Grösse 12 einem Brustumfang von 30 Zoll (Inches, in der Regel mit " bezeichnet). Danach entsprach sie 32", wurde um ca. 1967 wiederum gewechselt auf 34". Dieses Mass ist noch heute gültig.
Ausserdem hatten einige Schnittmuster, die zwischen 1933 und 1935 herausgegeben wurden, einen blauen Adler aufgedruckt, das Emblem der National Recovery Administration.
Am wichtigsten ist es jedoch, ein Auge für die typischen Stilelemente einer Ära zu entwickeln, so dass man bereits anhand der Illustration abschätzen kann, um welche Epoche es sich handelt. Dies ist ein Prozess, der sich mit der Zeit automatisch ergibt - die Jagd nach Vintage-Schnäppchen besonders im Internet eröffnet einem einen Einblick in einen ungeahnten Reichtum von verschiedensten Designs aus allen Mode-Epochen, so dass man sich nach einiger Zeit schon recht gut orientieren kann, ohne eine Jahresangabe eines Verkäufers oder Sammlers.
Advance - um in alphabetischer Reihenfolge vorzugehen - druckte keine Copyright Jahreszahlen auf seine Umschläge und Schnitte. In der ersten Hälfte der 30er Jahre war der Eiffelturm Teil des Logos. Danach wurde das Wort "Pattern" zum Namen hinten hinzugefügt. Zwischen 1944 und 1945 stand das Wort "Pattern" dann unter dem Namen. In den spätern 1940er Jahren wurde dann der Schriftsatz von einem kursiven Script-Typ in eine formellere, klassische Typografie in Kapitalen.
Basierend auf einer Recherche von www.cemetarian.com ergeben sich für Advance-Schnitt die folgenden Serien-Nummern und Jahre:
Advance 1933 August 896-1060
Advance 1941 Oktober 2810-3540
Advance 1944 Januar 3419-3637
Advance 1946 Dezember 4408-4423
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1934 or 1935 |
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1938 |
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1945 |
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late 1940's (1947?) |
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Around 1939 |
Butterick, die älteste Firma die Schnittmuster druckte, verzichtete ebenfalls auf eine gedruckte Copyright-Jahresangabe auf ihren Schnitten.
In den 1930ern und den frühern 1940ern war das Butterick-Logo quer über den oberen Teil des Covers oder stand sonstwo gedruckt irgendwo auf dem Schnitt. Um die Mitte der 40er Jahre blieb dann das Logo fixiert in der oberen linken Ecke. In den 1950er Jahren wurde eine farbige Box um den Schriftzug hinzugefügt, die dann später hellgrau wurde und noch heute ist.
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1944 |
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1951 |
DuBarry Schnitte wurden von 1931 bis 1947 von der Simplicity Pattern Company herausgegeben. Diese sind besonders schwierig zu datieren, weil einige der Schnitte hinter der Nummer zusätzlich ein B, D oder T hatten. In den frühen 1930er Jahren war das Logo schwarz mit weisser Schrift, daneben eine Art Cameo, der eine Dame mit Perrücke und drei Federn darin zeigt.
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1931 |
Um 1935 herum wurde das Logo zu einem schwarz umrandeten Quadrat, das noch immer ind er rechten Mitte platziert war. Ende der 1930er Jahre wurde dann das Logo von DuBarry ebenfalls nach unten links verschoben, wobei der Preis des Musters gleich darüber stand.
Ab den 5000er Seriennummern wanderte das Logo, nun mit einem Script Schriftsatz, in die obere linke Ecke, ergänzt zum Slogan "A DuBarry Perfect Pattern".
Die 2000er und die 5000er Serien überlagerten sich in den Jahren 1941/42. Um 1945 änderte das Logo abermals zu weisser Schrift auf einem schwarzen Streifen.
1930's unter 2408
1940 2408B-2561B
1941 2562B-2666B and 5001-5126
1942 2716B-2769 and 5273-5500
1943 5501-5752
1944 5753-5972
1945 5973-6140
1946 6141-6212
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Mid 1930's |
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1939 |
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1941 2000 series |
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1941 5000 series |
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1945 |
Hollywood Schnitte gelten besonders glamourös, da sie bekannt sind für die Porträts von Musik- und Filmstarts aus jener Zeit, die auf den Umschlägen aufgedruckt waren. Viele von ihnen sind heute vergessen, galten aber zusammen mit andern ebenso als Stilikonen ihrer Ära, wie zB Bette Davies, Katherine Hepburn, Olivia de Havilland und Betty Grable. Wer wie ich gerne alte Filme schaut, dem sind diese Namen gewiss ein Begriff.
Diese Schnitte erschienen von 1932 bis 1947. Aber nicht jeden Schnitt zierte das Bild eines damaligen Stars. Während des WW2 (des 2. Weltkrieges) hatten Hollywood Patterns in der linken oberen Ecke einen Stern, ebenso wie gewisse Ausgaben, die bereits in den 1930er Jahren vier Sterne unterhalb des Logos in der oberen linken Ecke hatten. Andere Schnitte wiederum weisen keines dieser Merkmale auf. Vermutlich war das Logo ursprünglich entlang der oberen Kante des Umschlags, 1935 war es entlang der linken Kante. Dort blieb es bis zum Krieg, als der Stern dazu kam. Danach wurde das Logo in einem Script Drucksatz geschrieben und blieb links oben.
Auch diese wertvolle Liste hat
Cemetarian zusammengetragen, wobei 1932-1938 Schätzungen sind.
1932 1000-1099
1933 1100-1199
1934 1200-1299
1935 1300-1399
1936 1400-1499
1937 1500-1599
1938 1600-1705
1939 1706-1928
1940 1929-1998 & 400-558
1941 559-788
1942 804-1021
1943 1022-1255
1944 1256-1489
1945 1490-1770
1946 1770-1972
1947 1972-2170
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approx 1932 |
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1940 |
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1944 |
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1946 |
McCall (das "s" wurde dem Namen erst 1952 hinzugefügt) druckte seine Copyright Jahresangaben meistens, es ist nur eine Frage der Zeit, sie zu finden, denn die Platzierung ist nicht einheitlich. In den 1920ern waren sie meist irgendwo auf der Rückseite des Umschlags, in den 1930ern auf der Umschlagklappe und in den 1940er Jahren stand es an der hinteren Kante.
In den 1920er Jahren war die Grösse der Schnitte wie bei vielen andern Firmen noch bedeutend kleiner im Vergleich zu später resp. heute, und damals stand der Name McCall oben auf dem Cover. Danach wanderte er an die rechte Kante in den 1930er Jahren, immer in einem regulären Schriftsatz. In den früheren 1040er Jahren änderte diesen in einen Script Typ und wieder zurück in einen regulären etwa nach 1945.
Schnittmuster für Accessoires hatten eine andere Positionierung des Logos als Muster für Kleidung, und zwar ebenfalls entlang der rechten Kante, aber in der Mitte, nicht oben.
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1928 |
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1934 |
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1943 |
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1947 |
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1951 |
Simplicity druckte die Jahreszahl auf die Anleitung (instruction sheets), ausser in den frühen 1040er Jahren, als die Zahl vorne auf dem Umschlag stand. Das Logo durchlebte viele Änderungen in den Jahren, einzig die Positionierung auf der linken Seite des Umschlags blieb stets gleich.
1940-1941 stand der Name in Schwarz mit dem Zusatz "printed pattern" in Gelb auf schwarzem Grund. 1943 war das Wort "printed" rot statt gelb und der schwarze Balken verschwand. Der Hinweis auf ein gedrucktes Schnittmuster ist verständlich, denn ungedruckte kosteten 15 Cents und gedruckte 25. Nach 1944 kosteten alle Muster 25 Cents, weil es keine ungedruckten mehr gab. Im Laufe von 1951 wurde der Preis auf 35 Cents erhöht. Schon früh gab es von Simplicity Schnitt von speziellen Designern, deren Umschläge ein grösseres Format hatten und doppelt so viel wie reguläre Schnittmuster kosteten.
Kostüme aus den 1930er Jahren hatten ihre eigenen Seriennummern im 7000er Bereich. Daneben gibt es unter Sammlern sehr begehrte Schnitte aus der S600 Serie mit herrlichen Lingerie-Schnitten.
1940 3264-3625
1941 3625-4046
1942 4043-4479
1943 4480-4845
1944 4865-4999 1000-1177
1945 1178-1195
1946 1490-1882
1947 1823-2274
1948 2275-2688
1949 2689-3043
1950 3057-3379
1951 3380-3758
1952 3759-4136
1953 4137-4520
1954 4521-4956 1000-1026
1955 4957-4999 1027-1408
1956 1409-1865
1957 1866-2330
1958 2331-2791
1959 2792-3296
1960 3299-3734
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1938 |
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1941 |
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1942 |
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1949 |
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1951 |
I hope to add to this as is necessary and feel free to send me a message or comment if your research has turned up something different =] (PS I will get to Vogue but my eyes are starting to go cross eyed at the moment) I would also like to thank these websites for information on dating vintage sewing patterns
http://www.cemetarian.com
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